Château Sociando-Mallet Haut-Médoc, 1990
Kräftige, ins kamitrot gehende Farbe mit orangenen Randaufhellungen, erste Reife in der Farbe zu erkennen. Bereits das Farbspiel lässt die Hoffnung auf schmackhaften Bordeaux aufkeimen. Die Nase enttäuscht nicht, nein, sie ist gar tiefer als erhofft, zeigt sie gar ein wenig Noblesse. Reife, vielschichtige Medoc-Nase nach Cassis, Zedernholz und süßem Pfeiffentabak, sehr milde und animierend. Wirkt gänzlich ausgereift ohne jede Müdigkeit. Im Mund von mittlerem Körper, fein saftiger Antrunk, herrliche Cassis-Aromen, mit noblen Holz, schmeckt so wie er riecht, einfach sehr feiner Bordeaux, der ohne jede Schwere und Konzentration auskommt. Die Aromen nach Tabak, feinstem Leder und süßer Cassiswürze bilden eine gelunge Kombination und halten dies bis zum mittlerem Nachhall durch. Zum Schluss wird er ein kleinen Tick dünn und trocknend, aber wir haben halt keinen Grand Cru im Glas. Es bleibt jedoch meine beste Flasche, die ich je von diesem Chateau bisher im Glas hatte und am Tisch sind alle baff als ich verkünde welchen Kantonisten wir im Glas hatten, denn wir waren allesamt bei 92 Punkten. Zu recht, ein absolut stimmiger und jetzt perfekt zu trinkender Medoc. Kam blind auf den Tisch ohne jede Belüftung. Jeden ambitionierten Neueinsteiger ins Bordeaux kann ich nur empfehlen sich jedes Jahr ein paar Flaschen dieses Claret in den Keller zu legen.
Vom Fachhandel, leider mittlerweile um die 100 Euro, 92 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2017