Tenuta Il Poggione Brunello di Montalcino, 2004
Diesen Wein hatte ich in den letzten Monaten zwei Mal im Glas – jedesmal zeigte er sich verschlossen und noch zu jugendlich.
In der Nase ein edles Konzentrat aus Kaffee, gerösteten Nüssen, Mokka, sehr schöne Anlagen, aber natürlich noch völlig unfertig; kaum Fruchtnuancen sind erkennbar, denn diese werden vom Fassausbau überdeckt. Trotzdem ahnt man, dass sich dieser Brunello gut entwickeln kann, denn die Nase hat innere Balance.
Der Antrunk ist seidig und fleischig zugleich, auch im Mund kann man die dunkle Frucht nur erahnen, sie sitzt fest und dicht umschlossen im Korsett der Holzwürze. Mittelvoller bis voller Körper, kraftvoller Stil, aber noch in Balance. Erst im Finale scheint die Säure vor und sorgt für Frische. Moderne Machart, aber mit sehr geschmackvollen Anlagen.
Wer diesen Wein im Keller hat, darf mühelos noch fünf Jahre warten – oder sollte vorab den Wein über eine lange, lange Zeit dekantieren. Meine weiteren Flaschen werde ich nicht vor 2018 öffnen – dies könnte ein „ausgezeichneter“ Wein werden.
Im Fachhandel, 30 Euro, 88+ Punkte (sehr gut), ab 2018+