Pierre Moncuit Champagne Brut Millésime Grand Cru Blanc de Blancs, 2004
Ausladender, hoch animierender Duft nach getrockneten Walderdbeeren umhüllt von Milchschokolade und weißen Mandelguß mit mineralischem Einschlag, spricht mich sofort an, wenngleich er eher die einfachen Instinkte anspricht, aber ich lasse mich gerne verführen. Am Gaumen saftig, er ist das Gegenteil von „non desage“, trotzallem bleibt er stets gewogen. Am Gaumen schwingen im saftigen Auftakt erneut Walderdbeeren durch den großen Raum, eine pulvrige Mineralität verleiht ihm den nötigen Kick Ernst, viel junge, weiße Mandeln, die Perlage sehr fein, belebt den Wein bis in den Nachhall, ja, es ist ein voluminöserer Champagner, aber ich habe partou nichts dagegen auszusetzen, er präsentiert sich heute herrlich ausgereift, sehr weich, vollmundig, ohne Ecken und Kanten, was einige zurecht als Kritik anmerken würden, andere aber ebfenfalls zurecht als explezieten Vorteil hervorheben – es kommt einfach auf die Stimmung und die Gelegenheit an. Im Nachhall tritt die steinige Mineralität immer stärker auf und gibt ihm fast Biss, mittlere Länge. Ich für meinen Teil gewähre ihm heute knapp eine ausgezeichnete Bewertung. Nicht nur als Apperativchampagner auf der Terrasse am Nachmittag dürfte er gefallen, sondern gleichermaßen zu Beginn eines feinen Menüs, oder gar zum Einstand einer großen Weinprobe sollte er selbst anspruchsvolleren Genußmenschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Weinkritiker in mir, muss aber kurz „Halt“ rufen und die fehlende Komplexität in Erinnerung rufen. Kann den Kerl mal jemand abschalten…
Aktuell um die 50 Euro, 90 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2016