Alain Burguet Chambolle-Musigny Les Chardannes, 2002
Neulich im Restaurant stießen wir in der Weinkarte auf diesen Wein – maßvoll aufbepreist und aus bestem Jahr. Da die bisherigen Begegnungen mit Weinen dieses Winzers allesamt gut waren, war die Entscheidung auch schnell getroffen…
Während die Vorspeisen serviert wurden, durfte dieser Wein noch eine Stunde in die Karaffe. Was ihm gut tat – er dankte diese Zeit der Belüftung mit einer ansprechenden röstig-rauchigen Nase mit roter Frucht und einer deutlichen Rosmarin-Note (was perfekt zum Rehfilet passen sollte), hier zeigten sich erste Reifetöne, die dem Wein aber nur eine weitere Nuance gaben ohne zu stören. Dass der Wein ein sehr schönes Trinkstadium erreicht hat, zeigte dann auch der erste Schluck: dunkle Kirsche, etwas Himbeere, edle tabackige Ledertöne, ein Hauch unterholzige Fleisch- und Gemüsebrühe – die frische Säure gibt diesem Wein von mittlerer Dichte und Körper einen schönen, sehr frischen und trinkanimierenden Zug. Sein Tannin hat er schön abgeschmolzen, nur mürbe bleibt ein leichte Kantigkeit zurück – als Solist, denn als Speisenbegleiter fiel dies nicht mehr ins Gewicht. Mittelang und harmonisch auch im Finale, auch hier nochmals fleischige Anklänge.
Kein Wein mit dramatischer Tiefe – aber ein harmonischer, trinkanimierender Burgunder, der jetzt schön gereift erscheint und bald getrunken sein darf. Liegt im Fachhandel je nach Jahrgang (gereift) bei etwa 40-50 EUR.
Im Restaurant, dort 85 EUR, 88 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2015