Domaine Monthelie-Douhairet Pinot Noir Volnay 1er Cru En Champans, 2002
Gibt es wirklich gute Burgunder für unter 20 Euro? Ja, durchaus! Mittlerweile habe ich einige Erzeuger für mich entdeckt, die ansprechende Qualitäten zu kleinen Preisen abfüllen. Diese Suche kostete mich und kostet mich immer noch ordentlich Zeit und auch die eine oder andere Enttäuschung bleibt nicht aus. Es gibt aber auch jene kleine Juwelen, die vielleicht nicht ganz hochkarätig, oder den perfekten Schliff haben, aber trotz ihrer kleinen Macken einfach eine schöne Facette des Burgunds darstellen. Dies gilt auch für diesen Volnay aus der 11 ha großen Lage En Champans. Dieses 1er Cru liegt östlich von der R.N. 73 und die Lagen dort sollen gemeinhin einen reichhaltigen, ja fetten, zuweilen recht rustikalen Wein hervorbringen, wobei sie immer noch die Feinheit von Volnay inne haben sollen. Dem Champans wird das größte Potential zugeschrieben. Na denn, mit dem 2002er Jahrgang, ein recht reichhaltiges Jahr, stellte ich mich sodann auf einen fetten Burgunder ein, werfe sogleich den Grill an und hoffte trotzallem auf ein wenig Volnay-Charme.
Das Bukett reichhaltig, fast expressiv, von dunkler Würze und dunklen Waldfrüchten geprägt, trotz seiner Wucht sehr klar gezeichnet, dahinter zeigen sich Anklänge an Sauerkirschen, Orangenabrieb, dazu Teer und Röstaromen vom Faßausbau, spielen gut mit der Frucht, rustikal, aber stimmig. Am Gaumen von knapp dichtem Körper, ja, er wirkt durchaus reichhaltig, der Antrunk intensiv im Geschmack, nach dunklen und roten Waldbeeren, Zitronenabrieb, enorme Würzigkeit, auch im Mund eher rustikal, als feingliedrig, ein Burgunder zu Kurzgebratenem, im Hintergrund erneut Anklänge von Teer und erdnaher Würze vom Fassausbau, aber keinesfalls überladen, sondern irgendwie harmoniert es sehr ansprechend mit den dunklen Früchten, der Wein erscheint mir insgesamt sehr stimmig komponiert und eine pikante Säure lässt den Wein auch als Solist gut geniessen, hält über den gesamten Verlauf seine stimmige Komposition durch, vielleicht ein Hauch zu sehr vom Alkohol getragen und klingt mittellang aus. Ein wirklich sehr guter Champans, bei dem ich die zugeschriebene Weintypizität sehr gut nachvollziehen kann. Jetzt angenehm zu trinken, aber eher noch auf der jugendlichen Seite und dürfte sich daher noch einige Jahre halten, aber besser wird er wohl nicht mehr, muss auch nicht. In Deutschland meines Wissens leider nicht erhältlich und somit eine gute Gelegenheit einmal dem Örtchen Monthelie einen Besuch abzustatten (Sitz des Weingutes).
Vom Fachhandel, 19 Euro, 89 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2017