Jean-Michel Gaunoux Pommard Les Perrières, 2002

Jean-Michel Gaunoux Pommard Les Perrières, 2002

Gaunoux Les Perrieres, 2002 (100 von 1)Vor gut einem Jahr habe ich bereits den 2004er verkostet und beschrieben
(Weiter lesen). Heute geht es um den deutlichen besseren Jahrgang 2002. Das Bukett präsentierte sich nach 15 Minuten in der Karaffe opulent und geöffnet und entsprach ziemlich genau meinen Erwartungen an einen hochwertigen Village-Wein aus Pommard. Rustikaler Duft nach holzigen Kräutern, reifer Zwetschgenfrucht, Anklänge von dunkel-getosteten Barriquefässern, die Hitze des Jahrganges dringt durch, mehr druckvoll als elegant, ich wünsche mir gleich ein gegrilltes Steak dazu. Der Gaumen folgt dem Naseneindruck, es ist ein kräftiger Burgunder, der die Hitze des Jahrganges nicht ganz verleugnen kann. So wirken die Früchte sehr reif und im hinteren Bereich scheint er mir ein wenig zu sehr vom Alkohol getragen zu sein. Was mir gefällt ist seine expressive, vollsaftige Fruchtigkeit und seine typische Pommard-Stilistik. Ich schmecke diverse reife, dunkle Waldbeeren und überwiegend Pflaumen, viel dichtere Stuktur als der 2004er, deutliche Kräuterwürze, durch die Konzentration bindet sich das neue Holz viel besser ein und lässt den Früchten den Vortritt, läuft sehr gleichmäßig und durchaus harmonisch über den Gaumen, die Säure darf als pikant und frisch bezeichnet werden. Dieser Burgunder wird sich noch einige Jahre auf diesem Niveau halten, ohne aber groß an Aromatik zu gewinnen. Von Schiefer-Noten (so heißt die Lage)  habe ich aber auch im 2002er nicht vernommen. Für mich ein Pinot Noir, der sich perfekt zu kräftige Speisen als Begleiter eignet und weniger als Solist den ganzen Abend unterhalten kann.

Vom Fachhandel, 24 Euro, 86 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2018

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