Emrich-Schönleber Auf der Lay (A.de.L.) Riesling Großes Gewächs, 2009

Emrich-Schönleber Auf der Lay (A.de.L.) Riesling Großes Gewächs, 2009

Vor kurzem hatte ich den Emrich-Schönleber Riesling Auf der Lay Jahrgang 2011 vorgestellt. Jetzt will es der Zufall, dass… Okay, von wegen Zufall. Ich habe den Wein selbst als Begrüßungsschluck für eine hochwertige Bordeaux-Probe (wir werden berichten) ausgewählt und genehmige mir nun am Vorabend einen ersten Schluck aus der Magnum. Und davon will ich kurz berichten:

Der Emrich-Schönleber Auf der Lay duftet nach dem Aufziehen eher wie in großer Burgunder als ein Riesling – kaum Frucht, dafür Struktur und Festigkeit ohne Ende, harter Kalkstein, kühl, phenolische Noten. Dazu kommen Kräuter und Gewürze, weißer Rauch, mit der Zeit Abrieb von der gelben Grapefruit. Am Gaumen fest, knochentrocken, die Mineralität beißt sofort in den Gaumen und zieht über den Gaumen, dass mir die Ohren schlackern. Meine Güte, was für ein Riesling. Auch hier phenolische Noten, Gerbstoffe rauen den Gaumen auf, noch ein wenig unwirsch, felsenfester, mineralischer Kern. Im mittleren Bereich zeigt sich etwas Frucht, erinnert erneut an Grapefruit und jugendliche Steinfrüchte. Der Wein ist noch ein Baby, die Säure ist straff, dazu kommt die salzige Mineralität. Der Wein regt beim Trinken den Speichelfluss an, fächert im Glas immer weiter auf und zeigt im sehr langen Nachhall sein ganzes Potential, ungemein komplex, straff und trotzdem kein lauter Riesling.

Der Wein genügt, für mein Dafürhalten, höchsten Ansprüchen und würde keinem Montrachet Schande bereiten. Der Emrich-Schönleber Auf der Lay 2009 ist ganz großes Rieslingkino, das schon jetzt ein Hochgenuss ist, aber vermutlich erst in zehn Jahren seinen Höhepunkt erreichen wird.

Von der Versteigerung, 145 Euro (Magnum), 96-97+/100 (groß), jetzt bis 2030

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