Marc Kreydenweiss Riesling Andlau, 2004

Marc Kreydenweiss Riesling Andlau, 2004

Der „Andlau“ ist der kleine Riesling von der Domaine. Er wächst auf flach gelegenen Grauschieferböden zu Füßen des Grand Cru Wiebelsberg. Dunkelgelb mit goldenen Reflexen liegt er im Glas, klar und viskos. Die Nase erinnert an Zitruszesten, sie ist tabakig und ungemein mineralisch, salzig, jodig, tief. Im Mund fällt zuerst die leicht herbe, trockene Mineralität auf, die mit einer weichen, aber intakten Säure nachhaltig für Druck am Gaumen sorgt. Alles ist mineralisch — die kräutersalzigen Aromen, das dichte Extrakt, das sich wie Honig auf Zunge und Gaumen legt, und auch der ordentliche Körper. Dieser Wein ist enorm für einen „einfachen“ Riesling. Er gehört auf jeden Fall dekantiert. Zu Beginn zeigt er schon überreife oxidative Noten, die jedoch mit der Zeit verfliegen. Man sollte ihn nicht zu kalt genießen und aus dem hohen Bordeauxglas trinken. Und das am besten möglichst schnell, denn die Reifetöne machen sich stark bemerkbar.

Vom Weingut, 10 Euro, 87 Punkte (sehr gut), bis 2008

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