Tattino Villa a Sesta Chianti Classico Riserva, 2006
2006 sorgte der 2004er dieses Chiantis für einigen Wirbel, weil er quasi aus dem Nichts im Gambero Rosso auftauchte, und das auf Anhieb mit 2 Gläsern. Nun im Glas der 2006er: Ein leuchtendes Rubinrot mit dunklen Reflexen. In der Nase eine duftige, zugleich frische wie süßliche Primärfrucht mit viel Kirscharoma, auch etwas Johannisbeere und Gewürze wie Nelke und Muskat. Im Antrunk eine saftige, noch etwas unruhige Säure, die aber schnell harmonisch wird. Aromen mit viel Kirsche, Wacholder, leicht nelkigen und pimentartigen Holznoten und zartbitteren Tönen von Radicchio. Ein auffällig dichtes, fruchtsüßes Extrakt. Die Tannine sind herb, aber nicht trocknend, mehr pulverig und kühlend. Der Abgang hat einige Länge. Sicher kein komplexes, tiefes Gebilde, aber dafür ein ungemein trinkiger Chianti Classico mit einem ausgeprägten, äußerst leckeren Kirscharoma und auf den Punkt gewirkter Holznote. Wirklich gut gemacht! Auch am Folgetag noch stimmig mit etwas schwächerer Nase. Nicht dekantiert und offen zu Hause verkostet.
Im Fachhandel, 12,30 Euro, 87+ Punkte (sehr gut), jetzt bis 2011