Jean Louis Denois Grande Cuvée, 2005
Neulich waren wir bei Freunden eingeladen. Bei guten Freunden, die zum einen wissen, dass wir guten Wein zu schätzen wissen und uns zum anderen auch schon lange genug kennen, dass man bei ihnen als Gast ohne peinliches Moment das kleine Verkostungsnotizbuch zücken kann. Und natürlich musste ich die Gelegenheit nutzen, mich einmal mehr im Blindtrinken zu blamieren üben …
Purpurrot mit leichten Aufhellungen zum Rand hin. Die Nase besticht durch eine satte Cassisfrucht, dazu gesellt sich ein üppiger Brombeerduft. Ein leichter Gummiton war zu vernehmen, der aber mit weiterem Schwenken des Glases verschwindet und den Fruchtnoten vollen Raum gibt. Hinter der Fruchtschicht schält sich eine weitere Schicht voll Kräuter hervor. Sehr angenehm, das ganze. Im Antrunk schlanker als erwartet, viel rote Beerenfrucht, Sauerkirsche, sehr trinkanimierend, mit einer frischen Säure. Der Wein ist eher fruchtig als elegant, er hat aber durchaus etwas Tiefe. Samtiges Tannin, sehr geschliffen. Die Behandlung im großen Fuderfass passt hier sehr gut zum fruchtbetonten Stil. Mittellanger, fruchtbetonter Abgang.
Der Wein wurde 2 Stunden vorab belüftet und dann von mir blind nach Italien gesteckt. Immerhin habe ich erkannt, dass der Wein im Hauptbestandteil Merlot hat. Dazu gesellen sich 30 % Cabernet Sauvignon und 20 % Grenache.
Bei Freunden getrunken (im Fachhandel ca. 12 Euro), 85 Punkte (sehr gut), jetzt schön zu trinken