Marqués de Murrieta Ygay Rioja Reserva, 2001
89 % Tempranillo, 7 % Grenache und vier Prozent Mazuleo. 22 Monate Fasslager in amerikanischer Eiche, mit dem Jahrgang 2001 ein exzellentes Jahr – Eckdaten, die darauf hindeuten, dass diese Cuvée Zeit brauchen würde, um auszureifen – und ich kann festhalten: sie hat die Geduld mit einem überzeugenden Auftritt gedankt!
Dunkler rubinroter Kern und leichte granatrote Reflexe zum Rand hin. In der Nase ein leicht balsamischer Holztouch, dunkle Pflaumen, ein Korb voll roter und schwarzer Beeren. Scheu arrangieren sich Kakaonoten hinzu und sorgen für einen feinen und ansprechenden Gesamteindruck. Ein ganz klein wenig alkoholstark, aber die Eindrücke bleiben insgesamt doch voll in der Spur.
Im Mund mit mittlerem Körper. Der Wein ist fruchtbetont, die Beerenfrucht liefert sich einen engagierten Konkurrenzkampf mit den balsamischen Holz-Komponenten, dem Kakao und einer leichten Pfeffernote… und gewinnt ihn dann doch mit Abstand. Mit mehr Luft finden sich die einzelnen Elemente dann sehr schön zu einem Ganzen zusammen, auch die Süße, die zunächst etwas vor stand, wird erfasst und ernsthaft eingebunden. Dunkler Tabak. Die Säure ist präsent, aber harmonisch mit dem Fruchtkörper verwoben. Sehr frisch, dieser Wein. Mittlere Tiefe.
Harmonie ist das entscheidende Stichwort – denn der Wein brilliert in diesem Punkt: seine 14% Alkohol sind im Mund gänzlich unauffällig (wenn man den Wein nicht warm werden lässt). Dies gilt auch für das Tannin, das nahezu rückstandlos abgeschmolzen ist und nur noch mit einem leichten Film zurückbleibt, ohne dabei zu trocknen… ein charaktervoller Schmeichler von einem Wein. Deutlich mittellanger, beerig-fruchtiger Nachhall, wieder die stützenden Kakao-Noten.
In toto ist dieser Wein sehr geschliffen und rundum harmonisch. Er hat seine volle Trinkreife erreicht und dürfte auf diesem Niveau noch 2-3 Jahre stehen bleiben. Offen und undekantiert getrunken.
Im Fachhandel gekauft, 13,90 Euro, 88 Punkte (sehr gut), jetzt bis 2012