Archery Summit Pinot Noir „Premier Cuvée“ Willamette Valley, 2007
Die Premier Cuvée ist ein Verschnitt aus allen fünf Pinot-Lagen dieses Hype-Weinguts aus Washington State und macht ca. die Hälfte der Gesamtproduktion aus. Möglicherweise also die beste Cuvée, vermutlich aber nicht der beste Wein. Dennoch schon hier ein gesalzener Preis.
Bereits in der Nase kraftvoller, amerikanischer Stil: viel Holz (obwohl nur zu 50% in Eiche ausgebaut), konzentriert, wuchtig. Vordergründig Süßkirsche und etwas warme, dunkle Beeren, Kaffee; dahinter aber eine merkliche Kühle mit Noten von kaltem Fleisch, Eisen, Lorbeer, Wacholder, Cassis und Pfeffer. Gewisse ziehende Mineralik. Schön.
Im Mund noch merklich jung, unruhig, mit vielen Kanten. Wieder etwas süße Kirsche, Cassis, Zartbitterschokolade und getrocknete Kräuter. Kraftvolle Säure. So richtig möchte er sich auf den ersten Schluck hin noch nicht öffnen. Ein etwas herber Bitterton macht sich auf der mittleren Zunge breit, nach hinten passiert derzeit nicht viel. Insgesamt sehr konzentriert, aber uncharmant.
Die Nase gefällt mir sehr gut, der Gaumeneindruck überhaupt nicht. Ich meine aber, dass sich hier noch etwas tun könnte, sicher bin ich allerdings nicht. Parkers Mitarbeiter Miller hat ihn vor 15 Monaten als ausgereift angesehen und gibt 87. Hm. Zwei Stunden dekantiert.
Update: Am nächsten Tag haben sich die Kanten tatsächlich ein wenig abgeschliffen und der Wein wirkt viel harmonischer. Ich bleibe dabei, hier liegt noch Potenzial. |
Vom Fachhandel, 52.- USD, 85+ Punkte (sehr gut), 2013 bis 2015?