Chateau Prieuré-Lichine Margaux, 2000
Blutrot mit undurchscheinendem Kern. Gedämpfte Nase mit feiner Süße. Viel reife dunkle Früchte, balsamische Noten und eine eher elegante, nahezu schmeichelnde Kräuterwürze. Vielleicht ein wenig zu ruhig und unaufgeregt, gefällt mir trotzdem sehr gut und erfüllt meine Erwartungen an einem eleganten Bordeaux, schließlich sind wir im Margaux, ziemlich genau. Nicht sonderlich herausfordernd, aber es läuft mir das Wasser im Mund zu sammen. Also los: Herje, was für ein Saufwein – im allerbesten Sinne bitte. Ungemeim samtig und elegant läuft der Wein über den Gaumen und betört selbst nicht ausgemachte Bordeaux-Liebhaber. So hält er über den gesamten Verlauf eine betörend-elegante Fruchsüße bei. Des weiteren sind seine Tannine wunderbar reif und weich, das Holz versteckt sich nicht, aber präsentiert sich mit feinherber Schokolade, Kakao und süßlicher Lakritze. Die balsamischen Noten finden sich auch am Gaumen wieder, ebenso die reifen Waldfrüchte, die einen kleinen Hauch eingekocht wirken. Höchstens von mittelkräftigem Körper, von cremiger Textur und mit einem mittelangem, etwas unaufregendem Abgang. Trotz aller Eleganz und Schmelz hat der Weine eine gute Struktur und Zug am Gaumen. Für Margaux-Liebhaber unbedingt zu empfehlen und jetzt auf dem Höhepunkt. Ein interessanter Erzeuger, der so langsam wieder zu erwachen scheint. Am Vortag geöffent und vor dem Einschenken ins Glas für ca. 2 Stunden in die Karaffe.
Vom Fachhandel, 35 Euro, 90 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2015