Dominus Estate Red Wine Napa Valley, 2002
Ausdrucksstarker Duft nach süßlichen schwarzen Johanissbeeren, gut integrierte und recht jugendliche, aber verhaltene Eichenwürze, reife Orangen und Blaubeeren. Die verführerische Süße verrät ihn als Californier, ansonsten könnte man ihn aufgrund seiner Tiefe und Komplexität mit einem ersten Gewächs aus dem Bordeaux verwechseln. Bereits der Antrunk offenbart eine himmlische Süße und Saftigkeit ohne jede Banalität. Noch sehr jung, es dominieren erneut primärfruchtige Aromen nach süßlich dunklen Beeren, mildem Mocca, Marzipan und Lakritz. Das Holz bereits in diesem jugendlichen Stadium bestens eingebunden. Trotzdem, knackig jung ist er noch, der Dominus und so deutet er seine Tiefe nur an, dies tut er aber überzeugend. Die 14 % Vol. geben dem Wein einen vollen Körper, aber dank seiner Melange aus Eukalytus, frischen Kräutern und einer Hauch Mineralik, die an Kalkstein erinnert, bleibt der Wein stets balanciert, frisch und trinkig. Dies hält er auch über den gesamten Verlauf, man sollte dennoch Lust haben auf einen kräftigen Roten. Die Extraktdichte gibt dem Wein ein samtige Textur und einen stimmigen Verlauf. Im ungemein langen und zwingenden Nachhall süßliche Tabaknoten in Verbindung mit Veilchen und Schwarzkirschen. Hier spielt er nochmals seine ganze Klasse aus. Macht jetzt schon viel Freude und mir fällt gerade kein Grund ein, warum daraus kein großer Wein werden soll. Ein Wein für die nächsten Dekanden. Wer noch Kisten davon im Keller hat, möge mich bitte in 20 Jahren dazu einladen.
Vom Fachhandel, damals etwa 60 Euro, 93+ Punkte, ab 2017+