Elio Grasso Barolo Rüncot, 1998

Elio Grasso Barolo Rüncot, 1998

1998-EGBRSchon vor einigen Monaten hatte ich die sehr genussvolle Gelegenheit, diesen Wein im Glas zu haben. Damals hat er mich nachhaltig begeistert (was sich damals in meinerseits selten vergebenen fünfundneunzig Punkten wiederspiegelte), weshalb ich nochmals auf die Suche nach ihm ging. Eine zum Glück erfolgreiche Mühe, die dieser Wein erneut mit einer beeindruckenden Performance dankte…

Eine ungemein dichte Nase mit Tabak, Kakao und Kirschen en masse, ein Frucht-Schoko-Mix mit Sauer- und prallen Schwarzkirsche, der sich da vehement aus dem Glas drückt. Bei aller Kraft bleibt der Wein aber völlig in der Spur, keine Hitze vom Alkohol.  Dass der Wein reif ist, zeigen die Aromen anhand von Anklängen an Rinderbrühe und Unterholz – dominierend ist aber durchgehend die schokoladige Kirschfrucht, bereichert von etwas Piment. Ausdrucksstark und tief, diese Nase.

Körperreicher Antrunk, leichte Rumtopfaromen, reifes, dunkelrot-fruchtiges, molliges Obst. Dazu wieder Tabak. Sehr spannend, diese Melange. Wieder Reifetöne, die an Waldboden erinnern, doch dann übernimmt sofort wieder die rote Frucht das Zepter. Zusammen mit den Schoko- und Toffeearomen wird diese einfach nur betörend. Ein feiner Säurebiss sorgt – trotz seiner Dichte – für kompakten Trinkfluss. Das Tannin ist gänzlich rund und abgeschmolzen, der feine Film der bleibt wirkt saftig. Nachhaltiger  Verlauf, beeindruckend ist die Geschmacksintensität dieses Weines, die auch im Mund nicht zu hitzig wird. Ein in sich ruhender Wein, tiefenentspannt und ausdrucksstark, mit dichtem und langen Finale.

30 Minuten dekantiert – danach über den restlichen Abend begleitet.

Aus dem Fachhandel, 65 EUR, ausgezeichnet (94 Punkte), jetzt trinken

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