Giacomo Conterno Barbera d´Alba Cascina Francia Serralunga d´Alba, 2006
So langsam kommen die hoch bewerteten Jahrgäne 2004 bis 2007 im Piemont in eine erste Reifephase, zumindest soweit es den Barbera betrifft. Und so durfte heute endlich der Cascina Francia von Giacomo Conterno daran glauben, auf den ich mich schon über Jahr hinweg gefreut habe. Ich sollte nicht enttäuscht werden, hatte aber auch nichts anderes erwartet. Schließlich zählt der Cascina Francia zu den besten Weinbergen der Appelation Serralunga. Bis 2008 kamen alle Weine von G. Conterno aus dieser Lage, auch seine beiden legendären wie teueren Barolos.
Sein Barbera duftet herrlich intensiv nach hochreifen Brombeeren, Blaubeeren und Pflaumen, gut integrierte dunkelwürzige Holzwürze, Herrenschokolade, ein Hauch steiniger Mineralität und im Hintergrund Abrieb von der Limette, insgesamt eine expressive Nase mit Tiefe und Spiel. Mit zunehmender Wärme reizt der Alkohol die Schleimhäute, was bei 14,5 % Vol. kein Wunder ist. Am Gaumen ein kräftiger Körper ohne jede Hitze, gewaltige Konzentration, mit fleischiger Frucht im Antrunk, viel Pflaumen und erneut reife dunkle Waldbeeren, dunkle Herrenschokolade, die rauschende, pinkate Säure bringt Vitalität und Beweglichkeit in den Wein und führt ein herrliches Spiel mit der Frucht auf, erneut Abrieb von Zitrusfrüchten, enormer Biss, steinbetonte Mineralik, die fleischigee Frucht hält der Wein bis zum leider nur mittellangen Nachhall kraftvoll durch, die Zitrusnoten nehmen immer stärker zu und bilden mit den reifen Pflaumen ein stimmiges Duett. Ein packender, ungemein konzentrierter Barbera, der eindeutig als Essenswein komponiert wurde, aber auch als Solist viel zu bieten hat. Wer einmal wissen will was die Rebsorte leisten kann, sollte sich diesen Wein zulegen. Mit knapp 30 Euro sind sie dabei.
Vom Fachhandel, 28 Euro, 91 Punkte (ausgezeichnet), jetzt bis 2020