George Roumier Morey-Saint-Denis 1er Cru Clos de la Bussiére, 2006
Kürzlich ging es nach getaner Arbeit an einem Freitag Abend nach Wachtberg ins Restaurant Kräutergarten und nach einem noch wunderbar gereiften, voll im Saft stehenden 2001er-Wachenheimer Rechbächel von Bürklin-Wolf, kam ein echtes Highlight auf den Tisch (Dank an Steffen).
La Bussiére ist eine hochwertige Premier Cru-Lage direkt an der Grenze zu Chambolle-Musigny in dem George Roumier auch seinen Sitz und den überwiegenden Teil seiner Lagen besitzt. Trotzdem ist dieser im Alleinbesitz befindliche Cru ein wichtiger Wein im Angebot, der recht regelmäßig zu den besten Weinen der Appelation zählt. 2006 gilt als bereits zugängliches Jahr mit viel Charme und weichen Tanninen. Wie wir erfahren mussten, gilt dies jedoch nur für Village und einfachere Premier Crus, denn dieser La Bussiére war noch sehr jugendlich.
Duftiges Bukett nach roten Johannisbeeren und Himbeeren, nur ein Touch Walderdbeeren bringen einen feinen würzigen Ton hinein, wie gewohnt bei Roumier ist vom Holz nichts zu spüren, die Frucht zeigt sich glasklar und wird von nichts bebrängt, nur eine steinige Mineralität zeigt Tiefe an, wirkt aber insgesamt noch sehr jugendlich und kompakt. Das gleiche Bild am Gaumen, sehr klarfruchtiger Auftakt mit vielschichtigen rotbeerigen Früchten, floralen Anklängen, die Säure frisch präsent, animierend mit der Frucht vermählt, im mittleren Bereich kommen frische Kräuter auf, die zusammen mit einer steinwürzigen Mineralität Spiel in den Wein bringen, man soll sich aber nicht täuschen, der Wein bleibt auch am Gaumen stets auf der klarfruchtigen Seite, fester Kern, erneut das Holz nur am Rande zu spüren, die Tannine sind reif, aber noch jugendlich ungestüm und greifen heute noch ein wenig wirsch in den Gaumen und beschränken die aromatische Tiefe im hinteren Verlauf und im Nachhall. Obwohl der Wein bereits etliche Stunden in der Karaffe zugebracht hat (der Weine wurde bereits weit vor unserem Ankommen dekantiert), zeigt er sich noch ungemein jugendlich und kompakt. Wir sind aber aufgrund seines klaren, vielschichtigen und leicht parfümierten Fruchtkern bereits heute begeistert, aber die nächste Flasche würde ich erst in drei Jahren öffnen.
Im Restaurant, im Handel um die 85 Euro, 90+ Punkte (ausgezeichnet), 2016 – 2026