Tenuta Il Poggione Brunello di Montalcino, 2004

Tenuta Il Poggione Brunello di Montalcino, 2004

Diesen Wein hatte ich in den letzten Monaten zwei Mal im Glas – jedesmal zeigte er sich verschlossen und noch zu jugendlich. In der Nase ein edles Konzentrat aus Kaffee, gerösteten Nüssen, Mokka, sehr schöne Anlagen, aber natürlich noch völlig unfertig; kaum Fruchtnuancen sind erkennbar, denn diese werden vom Fassausbau überdeckt. Trotzdem ahnt man, dass sich dieser Brunello gut entwickeln kann, denn die Nase hat innere Balance. Der Antrunk ist seidig und fleischig zugleich, auch im Mund kann man die…

Weiterlesen Weiterlesen

Domain Jules Belin Pinot Noir Vosne-Romanée 1er Cru Les Suchots, 1966

Domain Jules Belin Pinot Noir Vosne-Romanée 1er Cru Les Suchots, 1966

Dieser Wein war das generöse Geschenk eines Weinfreunds, zum »Warmtrinken« für eine Alte-Burgunder-Probe gedacht. Ein Premier Cru aus dem eher mittelguten Jahr 1966, mag sich mancher fragen. Noch dazu von einem Weingut, das schon seit gut 25 Jahren nicht mehr existiert (aber immerhin in die heute schon, vor allem in Bio-Kreisen, viel bekanntere Domaine des l’Arlot aufgegangen ist)? Für solch einen Kauf braucht man ein gutes Händchen und das Wissen, dass das in Vosne-Romanée ziemlich gut geht. Nicht zuletzt liegt…

Weiterlesen Weiterlesen

George Roumier Morey-Saint-Denis 1er Cru Clos de la Bussiére, 2006

George Roumier Morey-Saint-Denis 1er Cru Clos de la Bussiére, 2006

Kürzlich ging es nach getaner Arbeit an einem Freitag Abend nach Wachtberg ins Restaurant Kräutergarten und nach einem noch wunderbar gereiften, voll im Saft stehenden 2001er-Wachenheimer Rechbächel von Bürklin-Wolf, kam ein echtes Highlight auf den Tisch (Dank an Steffen). La Bussiére ist eine hochwertige Premier Cru-Lage direkt an der Grenze zu Chambolle-Musigny in dem George Roumier auch seinen Sitz und den überwiegenden Teil seiner Lagen besitzt. Trotzdem ist dieser im Alleinbesitz befindliche Cru ein wichtiger Wein im Angebot, der recht…

Weiterlesen Weiterlesen

Ein neuer Star am Priorat-Himmel – der 1902er von Mas Doix?

Ein neuer Star am Priorat-Himmel – der 1902er von Mas Doix?

Mit dem 1902 will die Cellar Mas Doix in die Gefilde eines L´Ermita oder Clos Erasmus vorstoßen. Den ersten Jahrgang 2009 konnte ich nun bei meinem geschätzten Weinfreund Norbert halbblind* verkosten. Der Name des Weines gibt das Jahr der Pflanzung jener Carinena-Rebstöcke wieder aus dem dieser Wein zu 100% bereitet wird. Der Wein kam in einem dreier Flight mit zwei weiteren, hochwertigen Priorat-Weine auf den Tisch. Aufgrund ihrer Jugend wurden alle Weine für 1,5 Tagen in der Karaffe belüftet. 1…

Weiterlesen Weiterlesen

3 x Emrich-Schönleber – 3 x Riesling per Excellence

3 x Emrich-Schönleber – 3 x Riesling per Excellence

Kürzlich auf dem Weingut zog Werner Schönleber Dankenswerter Weise ein paar gereifte trockene Spätlesen auf und belegte einmal mehr die Entwicklungsfähigkeit seiner Rieslinge. Die angebrochenen Flaschen gab er mir mit und so ergab sich die Gelegenheit nachfolgende Weine über die nächsten fünf Tage zu begleiten.   Emrich-Schönleber Monzinger Frühlingsplätzchen Spätlese trocken, 1994 Gereiftes, vom Petrol durchzogenes Bukett mit intaktem Fruchtkern nach Birne und gereiften, leicht angetrockneten Steinfrüchten, dahinter eine feine Malz- und Rauchnote, sehr gewogen und entspannt, öffnete sich über…

Weiterlesen Weiterlesen

Chateau D´Aiguilhe Cotes de Castillion, 2008

Chateau D´Aiguilhe Cotes de Castillion, 2008

Wir waren auf der Suche nach einem kräftigen, jugendlichen Essensbegleiter (Rumpsteak)  –  und fanden die gewünschte Stilistik exakt in diesem Wein. In der üppigen und recht lauten Nase eine vollreife Schwarzkirsche und ein wenig Heidelbeer-Joghurt, unterlegt von einer dunklen, noch sehr jugendlichen und vordergründig vanilligen Holztönung. Das Toasting wurde hier recht kräftig gewählt (viel neues Holz). Leider ist die Nase auch mit etwas Wärme versehen. Zugänglich also, aber nicht sonderlich komplex. Der Antrunk erinnert stark an einen Merlot aus der…

Weiterlesen Weiterlesen

Weingut Wittmann Riesling Westhofen Morstein GG, 2006

Weingut Wittmann Riesling Westhofen Morstein GG, 2006

Meine Vorräte an 2006er Rieslingen gehen nun langsam zur Neige – einen ersthaften Grund, deshalb sentimental zu werden, sehe ich nicht. Nur wenige deutsche trockene Rieslinge aus diesem Jahrgang waren in der Lage, bei mir echte Begeisterung hervorzurufen. Wen Botrytis in trockenen Weinen nicht stört, mag diese Haltung vielleicht nicht teilen können, mir gefällt diese Stilistik aber nur selten. Umso schöner daher der heutige Wein, der zu dieser Thematik zum Glück nichts beizutragen wusste: Eine kühle Nase, tief das saftige…

Weiterlesen Weiterlesen

Braida Bricco dell´Uccellone Rocchetta Tanaro, 1988

Braida Bricco dell´Uccellone Rocchetta Tanaro, 1988

Ein weiterer Beleg dafür, welch eine Wellnesskur es für gereifte Weine sein kann, erst nach zwei Stunden der Entspannung in der Karaffe auf den Tisch zu kommen. Unmittelbar nach dem Aufziehen hatte ich nur einen recht unangenehmen Heizölduft in der Nase, dahinter überreife Früchte, wirkte alles verschoben – oh je, ein Wein weit über seinen Höhepunkt. Weit gefehlt. Die Karaffe war ein Jungbrunnen für diesen 100%igen Barbera und so präsentierte er eine eigenwillige, jedoch intakte Nase, duftet nach jugendlichen Sauerkirschen,…

Weiterlesen Weiterlesen

Weingut Kistenmacher-Hengerer Spätburgunder Junges Schwaben, 2008

Weingut Kistenmacher-Hengerer Spätburgunder Junges Schwaben, 2008

Helles rubinrot, leichter Wasserrand. In der feingezeichneten Nase Walderdbeeren und Kräuter, eine feine Specknuance zeugt vom wohldosierten Holzeinsatz. Die Nase ist nicht sonderlich laut, sondern lädt den Trinker sehr stimmig auf einen netten Schluck deutschen Spätburgunder ein. Und wer mag da schon groß widerstehen? Auch die Aromatik im Mund ist eher auf der feinen Seite: Walderdbeeren, Nelken, auch Orangenzesten begleiten den Wein im eher schlanken Antrunk. Der Wein ist noch jugendlich, aber schon angenehm balanciert. Der Holzeinsatz wirkt jederzeit gelungen…

Weiterlesen Weiterlesen

Weingut Schnaitmann Merlot trocken 3 Sterne, 2007

Weingut Schnaitmann Merlot trocken 3 Sterne, 2007

Dunkles Rubinrot. In der Nase eine etwas unschöne laktische Note, Aromen von dunkler Brombeere, Teer und Zigarrenkiste. Die Holztönung ist eher auf der karamelligen Seite, der nasale Alkohol ist unverkennbar. Ein Antrunk mittlerer Dichte,  eine Mischung aus säuerlicher Brombeere und rotem Johannisbeergelée, ganz angenehm soweit, der Wein nimmt dann leider einen holprigen Verlauf, die Säure pikant und etwas vorstehend, das Holz nimmt hier noch mehr Raum ein als in der Nase, karamellig-röstig-teerige Noten lassen nur bedingt Freude aufkommen, da sie…

Weiterlesen Weiterlesen