Vorweihnachtliche Bescherung in Düsseldorf

Vorweihnachtliche Bescherung in Düsseldorf

Vorweihnachtliche Beschehrung -100 Vorweihnachtliche Bescherung bereitete mir bereits Anfang Dezember ein lieber Weinfreund in Düsseldorf. Bereits zum Lunch im Saittavini in Oberkassel gab es zu einer himmlischen Minestrone bereits bemerkenswerte Weine. Beeindruckt war ich dabei von den Monteverro-Weinen, vom Chardonnay und von der BDX-Cuvée, beides aus 2009. Erst das zweite Jahr dieses Gutes, aber da wächst unzweifelhaft ein Riese heran. Die Weine besitzen nicht nur Dichte und Fruchtfülle, sondern auch eine feste innere Struktur, viel mineralisches Spiel und eine erstaunliche Beweglichkeit, auch der Alkohol schien mir moderat 90+/100 für den Weißen, der Rote lag mit 92+/100 nochmal deutlich darüber. Parallel dazu gab es einen sehr jungendlich-kernigen 2007er-Barbaresco Starderi von La Spineta mit herrlicher, satter Kirschfrucht, jugendlichem Säuregerüst, fein integriertem Holz, erstaunliche angenehme Tannine und langem Nachhall. Das wird in 10 Jahren richtig gut sein, aber schon heute 92+/100.

Huber Malterer 2009-100Abends gings mit der Beschehrung aber erst richtig los. Zum Eintrinken gab es den 2009er Malterer von Bernhard Huber, eine Cuvée aus Weißem Burgunder und Freisamer, eine Kreutzung aus Silvaner und Ruländer. Roch und schmeckte wie ein kräftiger Chardonnay aus dem Barrique, wobei das Holz sich bestens integriert zeigte und nie aufdringlich war.  Recht nussig, floraler Duft mit tropischen Früchten, im Mund erfrischt die Säure, Anklänge von Mineralik, sehr gute Balance, mittlere Tiefe, noch jung 88+/100.


Dann kam der erste Wein, ein Clos Vougeot Chateau de La Tour von Morin aus dem Jahr 1971. Der hatte eine für mich eher unangehneme laktische Nase mit ganz viel salzigemMoucheron Volnay 1971-100 Lakritz und balsamischen Noten. Am Gaumen schon sehr reif, hatte sich aber noch eine intensive Fruchtsüße erhalten, jedoch auch oxidative Noten, erneut balsamische Anklänge, Laktritz und eine schon ins Strenge gehende Säure, trotzdem noch gut zu trinken und wurde mit der Zeit immer ausdrucksvoller 84/100. Um Klassen besser der Comte de Moucheron aus dem Volnay  Clos des Chénes aus dem Jahr 1949. Intensiver Duft nach Moucheron Volnay 1949-100Speck, viel Kräuterwürze, reifem Balsamico und einer intakten Frucht nach dunklen Waldbeeren. Am Gaumen samtige Textur, schokoladige Backpflaume, süßlich-balsamische Noten, auch viel Herzkirschen, erneut viel Speck und auch Rauchnoten, herrlich animierend zu trinken, feine Säure, hält seine Fruchtsüße bis zum langen Nachhall ohne Mühe durch, einfach köstlich 94/100.


VCC 1975-100Der nächste Flight bestandt aus 2x Bdx. Den Anfang machte ein Vieux Château Certan aus dem Jahr 1975. Reife VCC können einfach himnmlich sein und da machte der 75er keine Ausnahme, er war gar der Beste aus den 70ern, die ich bisher im Glas hatte. Noble Nase nach Minze, Eukalyptus, leicht überreifen Pflaumen und Milchschokolade, wirkt jetzt voll ausgereift ohne jede Alterserscheinung, höchstens das Etikett war schon drüber. Am Gaumen eine herrliche schokoladige Süße, mit Backpflaumen und dunklen Beerenfrüchte, Süßholz und Zedernholz vom Fassausbau, bestens integriert und feine Säure, viel Zug am Gaumen, ganz viel Kraft, mineralische Tiefe, langer und fruchtiger Nachhall, großes Kino 96/100. Auf ähnlichem Niveau der 1988er-Mouton. Selten Mouton 1988-100hatte ich eine derart eindrucksvolle Nase voller Graphit und süßer Cassiswürze in der Nase, höchste Noblesse mit feinem Paprikaduft und Anklängen von reifen Pflaumen und Holunder. Am Gaumen jungendlich, saftig, jetzt in seiner ersten Trinkphase. Bietet ein herrliches Cuvée aus saftigen Früchten und einer einmaligen Noblesse vom Barrique. Erneut viel Graphit, aber nun herrlich viel Pfeiffentabak und milder Espressoduft, die Frucht ganz im Cabernet verhaftet, mit feiner Süße, daneben festes mineralisches Fundament, die Tannine mit sanftem Griff in dem Gaumen, große Tiefe und Komplexität, langes Finish, einfach ein großer Wein und tendenziell unterbewertet 96-97/100.


Montelena 1991-100Dann kam der Wein, der schon langer auf meiner Wunschliste stand und der zum Glück meine Erwartungen voll erfüllte. Es war mein erster Wein von Montelena und dann noch ein einigermaßen gereifter aus dem Jahr 1991. Einigermaßen nur, weil der Wein noch so unglaublich jugendlich wirkte, dass ich hinter meiner Wertung noch ein dickes Plus notieren musste. Animierender Duft nach Herrenschokolade, Sauerkirschen, Cassis und Minze, das Holz zeigt sich durch Eukaplytus ohne Ende. Am Gaumen dicht, saftig und abgrundtief, süße Brombeeren, Cassis, Holunder und getrocknete Kräuter, dunkle Herrenschokolade, Laktritz und Minze, vom Fass schwarzer Mokka, Rauch- und Speckaromen und erneut viel Graphit/Asche, irgendwann greifen dann die Tannine kräftig in den Gaumen, es bleibt aber kein Zweifel ob sich das in 10 Jahren finden wird, zum Schluss ein kaum endend wollender Abgang mit Tiefe und Ausdruck. Ganz Groß 96+/100.


Dann gab es den 99er-Trilogia aus Griechenland. Üppige Nase nach Lebkuchengewürz, Feigen, Marzipan und süß-aromatisierten Tabak, eigen aber stimmig. Am Gaumen Trilogia 1999-100dicht und süß mit verführerische Merlotsüße, Würze von wilden Kräutern, deutlicher, aber hochwertige Barriquewürze, etwas Waldboden, mittlere Tiefe, guter Nachhll, ein Saufwein auf höchstem Niveau, dem im Gegensatz zum Montelena die festen Struktur und die Komplexität fehlte. Trotzdem ein ausgezeichneter Wein 92/100. Zum Abschluss noch den 85er-Musar aus Libanon. Der hatte eine recht helle Farbe mit breitem Wasserrand, heftig kräutriger Duft mit Maggi-Touch, Kerbel, die Frucht Musar 1985-100roch wie in einem Port, auch Rosinen. Am Mund mit intensiver Süße, überreifen Früchten, Pfaumen und wieder viel Kräuter, das Holz kräftig aber sehr gut eingebunden und nobel, feste Struktur, aber auch viel Säure, überzeugte mich nicht ganz, bzw. blieb ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück, er einfach schon erstaunlich weit gereift 86/100.


Alle Weine kamen blind auf den Tisch, wobei ich das grobe Line-Up kannte. Ganz herzlichen Dank an den lieben Weinfreund für die großzügige Anstellung der Weine. Selten waren meine vorweihnachtlichen Geschenke derart genussreich und unterhaltsam.

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