Chateau Figeac Saint Émilion, 1998

Chateau Figeac Saint Émilion, 1998

Zu Beginn zeigte der Figeauc pentrante animalische Noten, die mit der Zeit abnahmen, aber nie ganz verflogen. Hochreife Cassisfrucht, rotes Paprikapulver, dunkle Bitterschokolade, Graphitanklänge, wirkt bereits in der Nase hochkonzentriert. Am Gaumen kraftvoller Körper, dicht, fruchtintensiver Auftakt nach dunklen Beeren, vorallem Brombeere und hochreife Cassis, viel Herrenschokolade und eine noch etwas indifferente Süße vom Faßausbau, die Tannine reif, trotzdem noch derartig präsent, dass sie meinen Gaumen komplett bedecken, ein Wein noch von großer Unruhe seiner Jugend gezeichnet, bringt aber viele…

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Heymann-Löwenstein, Winninger Uhlen Rothlay „R“, 2004

Heymann-Löwenstein, Winninger Uhlen Rothlay „R“, 2004

Nachdem ich vor einigen Wochen einen noch zu jungen, aber schönen Rothlay aus dem Jahr 2005 getrunken hatten, trieb mir die Neugierde den Korkenzieher für diesen Wein in die Hand… wir fanden einen Wein vor, der – anders als erwartet – weitaus trinkiger und animierender war, als der 2005er im aktuellen Stadium,  ja vielleicht auch, als es der 2005er in 5 bis 7 Jahren sein wird… In der vielfältigen Nase kalter Bratapfel, eine Strauß von Orangenblüten, Mandarine und gelber Frucht,…

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Azienda Foradori Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT „Granato“, 1991

Azienda Foradori Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT „Granato“, 1991

Elisabetta Foradori ist nicht irgendwer im Trentino. Sie ist die Grand Dame am Südrand der Dolomiten. Seit Jahrzehnten kämpft sie unbeirrt für die heimischen Rebsorten — allem voran für den Teroldego — und gegen den langsamen Untergang der Weinbaukultur in den Dolomiten. Elisabetta Foradori bewirtschaftet ihre Weinberge seit 2004 konsequent auf biodynamische Weise. 2011 brachte sie außerdem ihre ersten beiden Lagenweine aus der Amphore auf den Markt. Ihren großen Namen hat die Azienda aber nicht als Bioweingut, sondern einfach aufgrund…

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J. Vandermeulen Chardonnay Meursault Charmes Cuvée Genevriéres, 1955

J. Vandermeulen Chardonnay Meursault Charmes Cuvée Genevriéres, 1955

Was ist denn ein Meursault Charmes Cuvée Genevriéres? Da wollte wohl jemand besonders viel Marketing betreiben, oder ist es eine Mischung aus den beiden angrenzenden Lagen Les Charmes und Les Genevriére? Dann sollten sie aber auch gleichberechtigt genannt werden. Ich tippe auf Marketingabsichten und dass wir es hier mit einem Mersault aus der Premier Cru-Lage Genevriére zu tun haben. Wie auch immer, der Wein zeigt weniger Charme, als viel mehr Meursault… Unglaublich jugendliche Nase nach kandierten Zitronen, weißen Pfirsichen, leicht…

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Chateau Leoville Las Cases Saint-Julien, 2002

Chateau Leoville Las Cases Saint-Julien, 2002

Ein Bukett nach hochreifer, aber sehr feiner Cassisfrucht, dahinter drückt aber leider eine ins überreife gehende Waldbeerenfrucht mit gar rosinigen Ansätzen, die Hitze des Jahrganges ist deutlich zu spüren, dunkle Bitterschokolade, wirkt mit der Zeit fast ausladend, erinnert an die überextrahierten Kandidaten der neuen Weinwelt. Am Gaumen von gewaltiger Extraktdichte, saftiger Auftakt mit Bächen voller dunkler Beerenfrucht, viel Brombeere und Maulbeere, alle ummantelt von Schichten dunkler Schokolade von den Barriques, die Tannine reif, beißen mit aller Macht ungeniert in meinen…

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Chateau Lafite-Rothschild Paulliac, 2002

Chateau Lafite-Rothschild Paulliac, 2002

Glockenklares Bukett nach sehr feiner und noblen dunklen Beerenfrucht, Cassis par excellence in perfekter Ausreifung, duftige Anklänge nach Brombeeren und roten Johannisbeeren, vielschichtige Barriquenoten, die gelegentlich noch zu sehr die Frucht bedrängen, aber in diesem jugen Stadium sei es dem Wein zugestanden. Eine sehr klassische, aber nahezu perfekte Nase. Am Gaumen gibt es einen führenden Eindruck: delikat und klar. Mittlerer Körper, im Antrunk vielschichtige dunkle Beerenfrüchte, perfekt gereift, Kakaopulver und feinherbe Herrenschokolade, Tabakanklänge, etwas Vanille, die Säure bringt alle Aromen…

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Guigal Condrieu, 2009

Guigal Condrieu, 2009

Ich muss feststellen, dass ich in der letzten Zeit eine gewisse positive Schwäche für jugendliche Condrieu entwickelt habe. Mit einer Mischung aus überbordenden, kristallklaren Frucht auf der einen Seite und den im Regelfall vanillig-krokantigen Holzaromen als Gegenpart sind diese Weine für mich Argument genug, bar jeder Vernunft zum Korkenzieher zu greifen, anstelle den Weinen ein gutes Jahrzeht Reife angedeien zu lassen. Nichts da, raus mit dem Korken und Spass dabei haben, wie einen solch ein Wein überrollt verführt. Und genau…

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Pierre Moncuit Champagne Brut Millésime Grand Cru Blanc de Blancs, 2004

Pierre Moncuit Champagne Brut Millésime Grand Cru Blanc de Blancs, 2004

Ausladender, hoch animierender Duft nach getrockneten Walderdbeeren umhüllt von Milchschokolade und weißen Mandelguß mit mineralischem Einschlag, spricht mich sofort an, wenngleich er eher die einfachen Instinkte anspricht, aber ich lasse mich gerne verführen. Am Gaumen saftig, er ist das Gegenteil von „non desage“, trotzallem bleibt er stets gewogen. Am Gaumen schwingen im saftigen Auftakt erneut Walderdbeeren durch den großen Raum, eine pulvrige Mineralität verleiht ihm den nötigen Kick Ernst, viel junge, weiße Mandeln, die Perlage sehr fein, belebt den Wein…

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Alain Burguet Chambolle-Musigny Les Chardannes, 2002

Alain Burguet Chambolle-Musigny Les Chardannes, 2002

Neulich im Restaurant stießen wir in der Weinkarte auf diesen Wein – maßvoll aufbepreist und aus bestem Jahr. Da die bisherigen Begegnungen mit Weinen dieses Winzers allesamt gut waren, war die Entscheidung auch schnell getroffen… Während die Vorspeisen serviert wurden, durfte dieser Wein noch eine Stunde in die Karaffe. Was ihm gut tat – er dankte diese Zeit der Belüftung mit einer ansprechenden röstig-rauchigen Nase mit roter Frucht und einer deutlichen Rosmarin-Note (was perfekt zum Rehfilet passen sollte), hier zeigten…

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Chateau Leoville Las Cases „Clos du Marquis“, 1998

Chateau Leoville Las Cases „Clos du Marquis“, 1998

Was für eine schöne Nase… ich könnte mich hier einfach reinsetzen – und verweilen. Eine betont holzwürzig-röstige Nase, die von einer tiefen Brombeer-und Cassisfrucht umspielt wird, begleitet von einem Hauch Zeder und hellem Tabak. Hier wusste der Weinmacher, wie es geht, seine Kundschaft mit Röstaromen zu verführen. Dies wird nur noch schöner werden mit weiterer Reife, für sich eingenommen hat diese Nase mich aber schon heute… „1a-Zuhause-feeling“. Mitteldichter Antrunk, sofort fällt hier die prägende (und mich faszinierende) Aromatik von hellem…

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