Pierre Gimonnet & Fils Cuvée Gastronome 1er Cru Blanc de Blancs, 2008

Pierre Gimonnet & Fils Cuvée Gastronome 1er Cru Blanc de Blancs, 2008

Ja, 2008er-Jahrgangschampangner schon heute zu trinken ist eine Sünde, aber die Neugier trieb eines Abends im Sommer 2013 den Korken aus diesem Gimonnet. Es kam in den kommenden drei Tagen nie ein Moment der Reue auf. Duftet wie der aufkommende Frühling, frisch, vital und jugendlich, weiße Blütenblätter, ätherische Noten, die an Minze erinnern und Mandelsplitter, dahinter Abrieb von der Zitrone und infantile Steinfrüchte, wow – hätte ich, zugeben als Blinder bei Champagner, nicht als solcher erkannt, einfach weil er jede…

Weiterlesen Weiterlesen

Rückblick auf den Sommer – Terrassenprobe in Bonn (Teil 2)

Rückblick auf den Sommer – Terrassenprobe in Bonn (Teil 2)

Weiter geht es mit den Rotweinen. Der Dominio de Conte Rioja aus dem Jahr 2001 kam mit einer ausgewogenen, aber durchaus Tiefe andeutetenden Kirschnase, einem leichten Leder- und kerbeligem Kräuterton ins Glas. Schlank bis schon mittelvoll im Antrunk, schwarzkirschig und mit feiner Mineralität – inzwischen voll auf dem Höhepunkt.Frisches, holzwürziges Finale mit klarer Schwarzkirschfrucht. 90 GM-Punkte. Strenger, aber auch würzig nobler in seinen Anlage der Finca Dofi 1994. Leder, dunkle Frucht Schuhpolitur und Oliventapenade in der Nase, flankiert von Nougat…

Weiterlesen Weiterlesen

Rückblick auf den Sommer – Terrassenprobe in Bonn (Teil 1)

Rückblick auf den Sommer – Terrassenprobe in Bonn (Teil 1)

Mitte Juli 2013, azurblauer Himmel, 30 Grad im Schatten, der Grill glüht, der Planet brennt  – warme Terrassensteine, die auch noch bis spät in den Abend wohlige Wärme abgeben. Eingefleischte Wein-Nasen am Gartentisch. Alle mit einem Ziel unterwegs: schöne Weine im Glas haben und einen tollen Sommerabend verleben. Oder komprimierend zusammengefasst:  Terrassenprobe! Alle Teilnehmer waren einmal wieder hochmotiviert und erwartungsvoll, was denn da so kommen möge. Es kam einiges auf den Tisch – insgesamt über zwei Dutzend Weine und wie…

Weiterlesen Weiterlesen

Tenuta di Lilliano Colli della Toscana Centrale IGT Anagallis, 1990

Tenuta di Lilliano Colli della Toscana Centrale IGT Anagallis, 1990

Einen weiteren Wein meiner Wunschliste hatte ich heute mit einem gereiften Anagallis von der Tenuta di Lilliano im Glas. Formal sicher kein großer oder besonders berühmter Wein, aktuelle Jahrgänge sind auch in Deutschland recht gut für um die 20 Euro zu erhalten. Das Weingut, mit seiner langen Tradition, zählt zu den bedeutenden Gütern, die noch heute recht traditionelle Chianti-Weine bereiten. Der Anagallis, die Spitze des Gutes, ist eine Cuvée aus Sangiovese, Colorino und Merlot. 1990 dürfte der Anteil von Colorino…

Weiterlesen Weiterlesen

Kraftakt Riesling Teil VI – 2013

Kraftakt Riesling Teil VI – 2013

Nach dem Highlight letzten Jahres war eines offensichtlich – besser geht es kaum (Hier lesen). Folgerichtig folgte unser diesjähriger Master of Wine Thomas andere Pfade und versuchte erst gar nicht die formale Qualität noch einmal zu überbieten, viel mehr suchte er aus der gewaltigen Auswahl, die ihm  die üblichen Weinnasen an möglichen Weinen gemeldet hatte, nur jene Tropfen heraus, die in den letzten Kraftakten nicht in Erscheinung traten. Es kam wie es kommen musste; wir hatten jede Menge authentische Weine…

Weiterlesen Weiterlesen

Domaine Trimbach Clos Ste Hune 1998 & 1982

Domaine Trimbach Clos Ste Hune 1998 & 1982

So schlecht gelaunt traf ich noch nie bei einer Verkostung ein. Als ich um halb5 in Bonn losfuhr war die Freude noch groß. Achim hatte zu einer kleinen, feinen Probe nach Düsseldorf eingeladen und so hatte ich extra früh mein Stift fallen gelassen um entspannt anzukommen. Pustekuchen, kurz vor Acht traf ich endlich ein, in der Zwischenzeit waren mir sechs Hörner gewachsen und mit meinem dicken Hals kam ich kaum noch durch die Tür. Kein Wunder – über drei Stunden…

Weiterlesen Weiterlesen

Heymann-Löwenstein Riesling Winninger Uhlen Rothlay „R“, 2005

Heymann-Löwenstein Riesling Winninger Uhlen Rothlay „R“, 2005

Dies ist kein Wein für „Säure-Sucher“ oder Freunde des Wein-Purismus – aber ein Wein, dem es gelingt, den Trinker wirklich zu entschleunigen. Dies ist jedoch ein Wein, auf dessen fruchtsüß-moselanische Stilistik man Lust verspüren sollte – sonst wird man ziemlich sicher enttäuscht werden… Helles goldgelb. In der überraschend feingliedrigen Nase ein Korb von gelben Früchten, es riecht nach Birne, Apfelschale und gelben Pflaumen, tief ist die Frucht verwoben mit einer herben, frischen Kräutrigkeit. Fein gezeichnet, aber nachdrücklich wehen die Aromen…

Weiterlesen Weiterlesen

Riesling Große Gewächse 2010 – Erste Bestandsaufnahme nach zwei Jahren Flaschenreife

Riesling Große Gewächse 2010 – Erste Bestandsaufnahme nach zwei Jahren Flaschenreife

Nach gut zwei Jahren war es an der Zeit eine repräsentative Bandbreite von 2010er-Großen Gewächsen Riesling zu verkosten, um die Entwicklung des Jahrganges zu überprüfen. In unserem Artikel zur Arrivage-Verkostung vor zwei Jahren (Hier lesen) sprachen wir dem Jahrgang durchaus eine gehobene Güte zu, womit wir eher die Ausnahme darstellten. Uns gefiel der feste Kern der Rieslinge und die straffe Säure, zumindest in jenen Weinen, die nicht zuviel an Apfelsäure enthielten. Entscheidend war auch möglichst sauberes Lesegut zu verarbeiten, was…

Weiterlesen Weiterlesen

Große Weine aus Kalifornien & Co.

Große Weine aus Kalifornien & Co.

Kaum einer Weinregion habe ich bislang so wenig Aufmerksamkeit gewidmet wie Kalifornien. Grund dafür ist im Wesentlichen, dass man die Weine diesseits des Atlantiks nur selten im klassischen Weinhandel vorfindet und wenn doch, dann sind die einfacheren Weine zumeist im Kontext des zu erwartenden Genussfaktors im Zweifelsfall zu teuer, tja, und die wirklich reizvolleren Weine gehen gerne schon mit dreistelligen Euro-Preisen an den Start, was auch nicht dazu verführt, hiervon Mengen in den Keller zu legen. Sehr erfreut war ich…

Weiterlesen Weiterlesen

Reichsrat von Buhl Riesling Deidesheimer Kieselberg, 2011

Reichsrat von Buhl Riesling Deidesheimer Kieselberg, 2011

Zum Abschluss eines Kurztrips in die Pfalz kam dieser Wein zu Hause ins Glas – ein netter Abschluss, hatten wir just diese Lage doch erst am Vortag umschritten. Eine erdwürzige, kraftvolle Nase nach dunklen Beeren und Zitronenfrucht, bereichert mit einer vegetabilen Würznote, die am ehesten an Fenchel erinnert.  Mittelvoll sein Antrunk, auch im Mund sehr erdbetont würzig, dazu ein satter Fruchtkorb mit gelben Zitrus-Früchten (Ananas, Zitronen) und dem feinen Bitterl einer rosa Grapefruit. Wieder der Anklang von Fenchel. Betont helle…

Weiterlesen Weiterlesen